Was sind Schulden?

  • Egal, ob du dir bei Freund*innen oder Kolleg*innen oder auch bei der Bank Geld leihst: immer, wenn du jemandem Geld zurückgeben musst, spricht man von Schulden.

  • Es gibt aber nicht „die“ Schulden: sie können sich nach ihrer Art und natürlich ihrer Höhe unterscheiden. Danach richtet sich dann auch, ob sie sich gut bewältigen lassen oder ob sie ein größeres Problem für dich werden.

  • Es gibt „echte“ Schulden, zum Beispiel für Zimmermiete oder wenn du plötzlich Krankenversicherung oder Steuern nachzahlen musst.

    Solange du diese von deinem eigenen Geld zurückzahlen kannst, müssen sie nicht unbedingt ein Problem sein. Werden die Schulden zu hoch, kann das jedoch eine große Belastung für dich werden.

  • Es gibt aber auch „Fake-Schulden“, zum Beispiel, wenn jemand nur behauptet, du hättest Schulden bei ihr*ihm, obwohl das nicht stimmt. Das ist verboten, du darfst dich wehren! Wenn du mehr dazu wissen möchtest, frag uns von cara*SH.

  • Welche Art von Schulden du auch hast: verdränge sie nicht, hole dir Beratung, du kannst etwas tun!

  • Wir von cara*SH begleiten dich gern zu Beratungsstellen, die helfen können.

Ab wann spricht man von Überschuldung?

  • Überschuldung bedeutet, dass du deine Schulden nicht mehr mit deinem eigenen Geld begleichen kannst.

  • Es ist wichtig, dass du deine Überschuldung nicht verdrängst. Wenn du Rechnungen oder Zahlungsaufforderungen ignorierst, werden deine Schulden immer höher, weil dann Mahngebühren und Zinsen dazu kommen. Dann wird auch die Belastung für dich größer.

Ich habe nicht genug Geld, um meine Schulden zurückzuzahlen. Welche Möglichkeiten gibt es?

  • Versuche, einen Überblick über deine Schulden zu bekommen. Sortiere sie nach Dringlichkeit, also danach, welche Rückzahlungen besonders wichtig sind.

  • Wende dich an die Personen, denen du Geld schuldest (man nennt sie „Gläubiger*innen“). Frage sie, ob du die Schulden auch in Raten, also „gestückelt“ zurückzahlen kannst oder bitte sie um das Erlassen eines Teilbetrags.

  • Dabei kann dir ein*e Schuldnerberater*in helfen. Sie*er kann dir Tipps geben, wie du deine Schulden loswerden oder verringern kannst.

  • Wenn du möchtest, können wir von cara*SH dir helfen, eine*n Schuldnerberater*in zu finden und begleiten dich auch zu dem Termin.

Kann ich meine Schulden mit einem Kredit begleichen?

  • Das ist möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll. Denn dann entstehen dir neue Schulden.

  • Mit einem Kredit kannst du deinen Gläubiger*innen ihr Geld sofort zurückgeben. Aber dafür erwartet man das geliehene Geld von dir zurück, und zwar meistens mehr, als du ausgeliehen hast (das nennt man „Zinsen“).

  • Frage eine*n Schuldnerberater*in nach besseren Möglichkeiten, deine Schulden zurückzuzahlen.

Was ist Insolvenz?

  • Insolvenz bedeutet Zahlungsunfähigkeit, das heißt: deine Schulden sind so hoch, dass du sie auch durch zum Beispiel Ratenzahlung nicht zurückzahlen kannst.

    Ein Beispiel: Du verdienst 1.500 € netto, aber du hast Schulden in Höhe von 70.000 €. Trotz Ratenvereinbarungen wäre es eventuell kaum möglich, die Schulden abzuzahlen.

  • Überschuldung bedeutet nicht immer auch Insolvenz.

    Wenn deine Schulden zwar so hoch sind, dass du sie nicht auf einmal bezahlen kannst, jedoch absehbar ist, dass du die Abzahlung (z.B. in Raten) hinbekommen kannst, dann bist du überschuldet, aber nicht insolvent. Ein Beispiel: Du schuldest verschiedenen Leuten oder Firmen insgesamt 2.800 €. Du vereinbarst Raten und kannst so innerhalb von 1 Jahr die Schulden abbezahlen.

  • Versuche zuerst, zusammen mit einer*einem Schuldnerberater*in, eine Lösung zu finden mit den Personen, die Geld von dir erwarten. Das nennt man Schuldenbereinigungsverfahren.

  • Wenn dieses Schuldenbereinigungsverfahren nicht klappt, kann Insolvenz angemeldet werden.

  • Ein Insolvenzverfahren kostet zwar viel Mühe und Kraft und du darfst in dieser Zeit auch keine neuen Schulden machen. Wenn du das Insolvenzverfahren hinter dich gebracht hast, bist du dann aber schuldenfrei. Das dauert meistens 6 Jahre.

Was kann mir passieren?

  • Wenn du zum Beispiel eine Rechnung nicht bezahlst, bekommst du als erstes eine Mahnung. Das ist eine Aufforderung zur Bezahlung von Schulden.

  • Wenn du auf diese Mahnung nicht reagierst, wendet sich die* der Gläubiger*in an das Gericht. Das Gericht schickt dir dann einen Mahnbescheid.

  • Wenn du auf diesen Mahnbescheid auch nicht reagierst, schickt dir das Gericht einen Vollstreckungsbescheid.

  • Dann kann es passieren, dass ein*e Gerichtsvollzieher*in zu dir geschickt wird und dir wertvolle Dinge wegnimmt. Das nennt man „pfänden“. Das könnten zum Beispiel folgende Dinge sein: Handy, Kamera, DVD-Player, Schmuck…

  • Die Pfändung kann auch auf dein Konto zugreifen, das nennt man Kontopfändung.

    Wenn du also Geld auf dem Konto hast, kann dieses Geld gepfändet werden. Es wird dann an die*den Gläubiger*in überwiesen.

  • Es kann auch passieren, dass du einen negativen Schufa-Eintrag bekommst. Das ist eine Art Notiz, dass du schon mal deine Schulden nicht bezahlt hast. Mit so einem Eintrag kannst du Schwierigkeiten bekommen, wenn du einmal eine neue Wohnung anmieten oder einen neuen Handyvertrag abschließen möchtest.

Muss ich wegen meiner Schulden ins Gefängnis?

  • Nein. Wegen Schulden kannst du in Deutschland nicht in Haft genommen werden.

  • Du musst jedoch Auskunft über dein Vermögen geben. Das heißt: Du darfst deine finanzielle Situation nicht geheim halten.

  • Nur wenn du zu dieser Auskunft nicht bereit bist, musst du mit einer Haft rechnen.

 

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