Kondompflicht
BeratungsstellenWas bedeutet Kondompflicht?
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Mit dem neuen Gesetz wurde eine Kondompflicht eingeführt.
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Kondompflicht heißt, dass Anal-, Oral- und Vaginalsex nur mit Kondom durchgeführt werden darf.
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Dafür, dass Kondome benutzt werden, bist du genauso verantwortlich wie deine Kund*innen.
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Auch das Werben für Sex ohne Kondom – egal, ob direkt oder indirekt – ist verboten.
Es darf auch nicht mehr mit typischen Abkürzungen oder Bezeichnungen geworben werden wie zum Beispiel mit „AO“, „FO“, „naturgeil“, oder „tabulos“. -
Die Betreiber*innen müssen aktiv über die Kondompflicht informieren. Sie müssen mit einem gut sichtbaren Aushang darauf hinweisen.
Was soll das Ganze?
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Einige finden die neue Kondompflicht nicht gut. Darum findest du hier nochmal kurz erklärt, was sich der Gesetzgeber dabei gedacht hat:
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Mit dem Gesetz soll vor allem erreicht werden, dass sich sexuell übertragbare Infektionen (STI) nicht verbreiten und alle gesund bleiben. Denn Kondome schützen nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI), zum Beispiel vor Tripper, Syphilis und Co.
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Es soll eine Selbstverständlichkeit sein, Kondome zu benutzen.
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Der Gesetzgeber will damit auch erreichen, dass du das mit den Kund*innen nicht ausdiskutieren musst. Du kannst darauf verweisen, dass es jetzt eine gesetzliche Pflicht ist, an die sich alle halten müssen.
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Die Kondompflicht soll es dir erleichtern, dass du dich durchsetzt und auf die Verwendung von Kondomen bestehst. Denn deine Gesundheit geht immer vor!
Was bedeutet das für mich?
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Arbeite immer mit Kondom. Dies dient auch deiner eigenen Sicherheit, denn sie schützen nicht nur vor Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI).
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Benutze für jede neue sexuelle Praktik ein neues Kondom.
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Einige sagen, dass die Einhaltung der Kondompflicht eh nicht kontrolliert werden kann. Halte dich aber in deinem eigenen Interesse daran. Die Kondompflicht dient deinem Schutz.
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Egal, wer von dir Sex ohne Kondom verlangt, lehne es ab!
Muss ich die Kondome selbst besorgen und bezahlen?
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Ja. Im Gesetz ist keine Kostenübernahme für die Kondome vorgesehen.
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Betreiber*innen können zwar Kondome zur Verfügung stellen, aber sie können dafür Geld verlangen.
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Einige Gesundheitsämter und Beratungsstellen bieten kostenlos Kondome an. Frage uns von cara*SH. Wir wissen, wo du welche bekommen kannst.
Haben die Betreiber*innen auch etwas mit der Kondompflicht zu tun?
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Ja. Betreiber*innen müssen auf die Einhaltung der Kondompflicht wenigstens durch einen gut sichtbaren Aushang hinweisen.
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Sie können auch die Benutzung von Kondomen fördern, indem sie zum Beispiel Kondome bereitstellen.
Was mache ich, wenn Kund*innen von mir Sex ohne Kondom verlangen?
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Mache deine Kund*innen darauf aufmerksam, dass Sex gegen Geld ohne Kondom verboten ist. Auch, wenn es sich „nur“ um Oralverkehr handelt.
Weise sie auch darauf hin, dass ein Verstoß sehr teuer für sie werden kann. -
Denk dran: du kannst immer NEIN sagen! Du darfst deine Kund*innen ablehnen!
Was kann passieren, wenn die Kondompflicht nicht beachtet wird?
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Du und deine Kund*innen können krank werden.
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Es kann zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen.
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Es können Bußgelder oder andere Strafen verhängt werden.
Wem droht ein Bußgeld, wenn keine Kondome verwendet werden?
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Nur deinen Kund*innen, und zwar in Höhe von bis zu 50.000 EUR. (Vgl. § 33 Abs. 3.)
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Wird dein*e Kund*in aber verletzt oder angesteckt, kann das eine Körperverletzung sein, die als Straftat verfolgt werden kann.
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Daher solltest du immer mit auf die Einhaltung der Kondompflicht achten.